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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (erste Ausgabe 1960)

Zusammenleben

Aus Demopædia
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Zusammenleben  (Zusammenleben, S. n.,)


Von einer Kolonie1 von Einwanderern spricht man, wenn die aus dem gleichen Gebiete kommenden Einwanderer geschlossen beieinander bleiben und ihre Sprache und Bräuche auch in der neuen Heimat beibehalten. In bereits bevölkerten Gebieten entsteht dadurch das Problem des Zusammenlebens2 (Nebeneinanderlebens2, der Koexistenz2) mit der einheimischen Bevölkerung (812-4*). Dieses Zusammenleben kann zur Verschmelzung3 der beiden Bevölkerungen führen, deren beiderseitige Unterschiede dann verschwinden, oder auch zur Einverleibung4, Integration4 unter Anerkennung und Förderung der kulturellen Eigenarten. Bevölkerungstrennung5 (Segregation5) liegt dann vor, wenn zwei Bevölkerungen nebeneinander leben, aber ihre kennzeichnenden Eigenschaften möglichst unvermischt bewahren wollen und zu diesem Zwecke den Verkehr mit der anderen Bevölkerung ablehnen.

  • 1. Kolonie, S. f. — Kolonist, S. m. = Zugehöriger einer Kolonie, — kolonisieren, V. t. — Kolonisafion, Koionisierung, S. f. Von Kolonisation im Sinne dieses Paragraphen zu unterscheiden ist die sogenannte innere Kolonisation (Binnenkolonisation), worunter man unter anderem auch Maßnahmen der Bodenreform versteht.
  • 2. Zusammenleben, S. n., substantivisch gebrauchtes V. i. — Koexistenz, S. f. — Bodenständige (eingesessene, einheimische) Bevölkerung bedeutet im engeren Sinne (812-4*) im allgemeinen Sprachgebrauch die in einem Gebiet geborene und dort wohnende Bevölkerung.
  • 3. Verschmelzung, S. f. — verschmelzen, V. t.
  • 4. Einverleibung (Integration), S. m. — einverleiben (integrieren) V. t.
  • 5. Trennung, S. f. — trennen, V. t.


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