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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (erste Ausgabe 1960)

Stabiler Altersaufbau

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Stabiler Altersaufbau  


Eine „geschlossene Bevölkerung” (701-4) mit einer über einen genügend langen Zeitraum unveränderten „altersspezifischen Sterblichkeit” (401-6) und „altersspezifischen Fruchtbarkeit” (631-8) entwickelt sich zu einer stabilen Bevölkerung2 mit einer stabilen (wesentlichen, wahren) Zuwachsrate1 und mit einem stabilen Altersaufbau3, unabhängig davon, wie ihr Ausgangs-Altersaufbau4 ausgesehen haben mag. In der „stabilen Bevölkerung” bleiben die Verhältniszahlen gleich, alle absoluten Zahlen bewegen sich in einer geometrischen Progression (exponentiell, 702-3). Die „stabile Zuwachsrate” gilt als Maßstab des potentiellen Zuwachses5 von Bevölkerungen, deren Altersaufbau nicht den Voraussetzungen des „stabilen Altersaufbaus” (703-3) entspricht, deren Zuwachsziffern daher durch den Altersaufbau verzerrt erscheinen. Eine „stabile Bevölkerung” mit der Zuwachsrate 0 geht in eine stationäre Bevölkerung6 über. In ihr bleiben nicht nur—wie bei der „stabilen Bevölkerung”—die „Verhältniszahlen” (133-1), sondern auch die „absoluten Zahlen” (1.31-3) gleich. In ihr entsprechen die Zahlen der Lebenden jeder Altersgruppe dem Integral der Überlebensfunktion der zugehörigen Sterbetafel, genommen zwischen der unteren und der oberen Altersgrenze der Altersgruppe (433). Unter einer logistischen Bevölkerung7 wird eine Bevölkerung verstanden, deren Zahl im Sinne einer logistischen Kurve wächst.

  • 2. Der für „stabile Bevölkerung” manchmal gebrauchte Ausdruck „malthusische Bevölkerung” ist wegen des Doppelsinnes des Adjektives „malthusisch” (623-3) nicht zu empfehlen.
  • 1. bis 6. Geborenen-, Sterbe- und Geborenenüberschußziffer der stabilen Bevölkerung werden häufig mit dem Zusatz „noch Lotka”, ihrem Wiederfinder, versehen. Die Priorität für ihre Findung gebührt aber v. Bortkiewicz, der die stabile Bevölkerung in seiner wenig bekannten Arbeit „Sterbeziffer und Frauenüberschuß in der stationären und progressiven Bevölkerung”, Bull. Inst. Int. de Stat. 19/1, pag. 63 ff, behandelt hat.


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