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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (erste Ausgabe 1960)

Moralische Enthaltung

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Moralische Enthaltung  


Bevölkerungsdruck1 entsteht, wenn die einer Bevölkerung zur Verfügung stehenden „Unterhaltsmittel” (901-2) im Verhältnis zur Bevölkerungszahl zu klein werden. Die von Malthus begründete malthusische Bevölkerungstheorie2 behauptet, daß die Bevölkerung naturgesetzlich die Tendenz habe, stärker zu wachsen als die Unterhaltsmittel3 (Subsistenzmittel3). An jener Grenze könne das Bevölkerungsgleichgewicht4, das einer „Lebenshaltung” (902-6) nahe dem physiologischen Existenzminimum5 entspräche, nur durch repressive Hemmungen6 (Hungersnot, Seuchen und Krieg) und die dadurch erhöhte „Sterblichkeit” (401-1) aufrechterhalten werden, wenn nicht die Bevölkerung selbst durch präventive Hemmungen7 für die Verminderung der „Geburtenhäufigkeit” (601-1) und damit für die Beschränkung der „Bevölkerungszahl” (101-3) sorge. Als einzige zulässige „präventive Hemmung” betrachtete Malthus die moralische Enthaltung8 durch Verlängerung der Ehelosigkeit9 (Hinauszögerung der Eheschließung9) und „Abstinenz in der Ehe” (624-4).

  • 3. Ist das Bevölkerungswachstum stärker als das der Unterhaltsmittel, dann wird die Subsistenz-mittelgrenze (maximale Grenze des Unterhaltsmittelniveaus) überschritten.


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