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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (erste Ausgabe 1960)

Dominantes Merkmal

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Dominantes Merkmal  


Man unterscheidet zwischen Erbmerkmalen1, das sind die durch „Vererbung” (910-2) übertragenen Merkmale, und erworbenen Merkmalen2. Man unterscheidet ferner die phänotypischen Merkmale3, das sind die Merkmale, die, gleichgültig ob ererbt oder erworben, äußerlich in Erscheinung treten, von den genotypischen Merkmalen4, das sind die von den Genen übertragenen Merkmale. Ein dominantes Merkmal5 ist ein solches Erbmerkmal, das im Kind bereits in Erscheinung treten kann, wobei das zugeordnete Gen nur von einem Elternteil ererbt zu werden braucht, während wir von einem rezessiven Merkmal6 sprechen, wenn das zugeordnete Gen von beiden Eltern ererbt sein muß, um sich im Phänotypus zu äußern. Ein Letalfaktor7 ist eine Konstellation im Genotypus (letales Gen, defekter Genotypus), die den Tod der empfangenen Frucht zur Folge hat. Die Gene sind bisweilen einer unvermittelten Änderung ausgesetzt, die man Mutation8 nennt. Panmixie9 ist die Bildung von Verbindungen zwischen Gruppen verschiedener „genetischer Konstitution'' (911-4a) ohne irgendwelche Beschränkung; die Häufigkeit der verschiedenen Verbindungen entspricht dem zufälligen Zusammentreffen.

  • 3. Die „phänotypischen Merkmale” treten am Erscheinungsbild (Phänotypus) zutage; die genotypischen begründen das Erbbild (Genotypus, genotypische Konstitution).
  • 4. Eine angeborene Mißbildung (424-1, kongenitaler Defekt) ist eine solche, die eine Person von ihrer Geburt an trägt. Sie muß nicht notwendigerweise ein Erbfehler sein. Die Bezeichnungen werden aber öfter fälschlich synonym gebraucht.
    Personen mit einem Geburtsgebrechen werden als geburtsgebrechlich bezeichnet, nicht zu verwechseln mit erbgebrechlich, zwei Bezeichnungen, die häufig synonym sein werden, die es aber nicht sein müssen.
  • 5. dominant, Adj. — Dominanz, S. f.
  • 6. rezessiv, Adj. — Rezessivität, S. f.
  • 7. letal, Adj., vom lateinischen letum, der Tod (425-7), daher ohne „h” zu schreiben = tödlich. — Letalität, S. f., die Tödlichkeit. — Je nach dem Zeitpunkt der Letalität spricht man von zygotischen, embryonalen oder postembryonalen Letalfaktoren.
  • 8. Mutation, S. f. — mutieren, V. i. — Mutante, S. f., Träger eines Mutationsmerkmales.
  • 9. Panmixie, S. f. — panmiktisch, Adj. In der Soziologie auch benutzt, wenn verschiedene soziale Gruppen sich ungehindert durch Heiratsschranken vermischen.


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