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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (erste Ausgabe 1960)

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Man unterscheidet zwischen der Wohnbevölkerung1 (das ist die am Zählorte wohnende Bevölkerung) und der ortsanwesenden Bevölkerung2 (das ist die am Zählungstage am Zählungsorte anwesende Bevölkerung). Die Wohnbevölkerung besteht aus den am Zählungsorte wohnenden (wohnhaften) und am Zählungstage anwesenden Personen3 und den dort wohnenden (wohnhaften) am Zählungstage vorübergehend abwesenden Personen4. Die ortsanwesende Bevölkerung setzt sich zusammen aus den am Zählungsorte wohnenden und am Zählungstage dort anwesenden und den am Zählungsorte nicht wohnenden, aber dort zeitweilig anwesenden Personen5 (Hotelgästen, Besuchern und dgl.). Die beiden Erfassungsarten der Bevölkerung führen nicht zum gleichen Ergebnis, weder für den einzelnen Zählungsort noch für deren Gesamtheit. Unter dem Wohnort6 einer Person versteht man den Ort, an dem sie dauernd wohnt. Zu Verwaltungszwecken werden Personen, die in größeren Gemeinschaften leben, wie Internatsschüler, kasernierte Militärpersonen, Insassen von Strafanstalten usw., oft gesondert gezählt; diese Personen bilden zusammen mit den dort wohnenden Beschäftigten die Anstaltsbevölkerung7. Für die statistische Erfassung der Personen ohne festen Wohnort8 (Personen ohne festen Wohnsitz8) werden für Volkszählungen besondere Regelungen getroffen.

  • 6. Wohnort, S. m. — wohnen, V. i.
  • 7. Die nicht in „Anstaltshaushalten” (110-5) lebenden Personen bilden die in privaten Haushalten lebende Bevölkerung.

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Die Bevölkerungsstatistik unterscheidet gewöhnlich ländliche Gemeinden1 und städtische Gemeinden2 (306-4), wobei zumeist die Bevölkerungszahl (Grenze üblicherweise bei 2000 Einwohnern) als Unterscheidungsgrund genommen wird und es keine Rolle spielt, ob die Bezeichnung Stadt durch Verwaltungsakt verliehen worden ist oder nicht. Die Bevölkerung der Gemeinden ist dementsprechend Landbevölkerung3 (ländliche Bevölkerung3) oder Stadtbevölkerung4 (städtische Bevölkerung4), je nachdem, ob sie in ländlichen oder städtischen Gemeinden wohnt. Von der „Landbevölkerung” und „Stadtbevölkerung” zu unterscheiden ist die „landwirtschaftliche Bevölkerung” (359-2) und die „nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung” (359-3), je nach ihrer Zugehörigkeit zur Landwirtschaft oder zu anderen Wirtschaftsbereichen.

  • 1. ländlich, Adj. — Land, S. n. Hier als Gegensatz zu Stadt in einem anderen Sinn gebraucht als in 305-1 (s. dazu auch 305-1*). Der Unterschied der beiden ist manchmal auch äußerlich ersichtlich:
    Auf dem Lande bedeutet: nicht in der Stadt, in dem Lande bedeutet: innerhalb der Grenzen eines Landes im Sinne von 305-1.
  • 2. Verstädterung, S. f. — Städte mit 100000 und mehr Einwohnern heißen Großstädte. 5. landwirtschaftlich, Adj. — Landwirtschaft, S. f.

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Die Stärke der Besiedlung1 wird häufig durch die Maßzahl der Bevölkerungsdichte2 gemessen, dem Quotienten aus der Zahl der Einwohner und der Gebietsfläche. Diese Bevölkerungsdichte, manchmal die arithmetische Dichte2 genannt zum Unterschied von später zu erwähnenden Dichtezahlen (313), stellt sich dar als die Zahl der durchschnittlich auf einen km2 entfallenden Bewohner — manchmal berechnet auf 1 ha, wo die Besiedlung besonders dicht ist, z.B. in Städten. Die Streuung der Bevölkerung3 (Verteilung der Bevölkerung3) ist ein Ausdruck der Siedlungsweise4 (Wohnweise4 — geballt oder verstreut), bestimmt durch die Bedeutung der Agglomeration mit ihren gegenseitigen Entfernungen. Man berechnet manchmal den Bevölkerungsschwerpunkt5 eines Gebietes nach Art eines physikalischen Schwerpunktes, indem man allen Bevölkerungselementen das gleiche Gewicht zuteilt.

  • 2. Dichte, S. f. — dicht, Adj.
  • 3. Streuung, Verteilung, S. f. — verstreut, P. P. von verstreuen, V. t. — verteilen, V. t.

313

Zum Vergleich der „Stärke der Besiedlung” (312-1) werden auch verschiedene Dichtemaßzahlen1 von einem nicht allein räumlichen Gesichtspunkt aus berechnet. Zu erwähnen sind hier die allgemeine Dichte auf die Einheit des kulturfähigen Bodens2, vielfach auch physiologische Dichte2 genannt, und die landwirtschaftliche Dichte3, das ist: die von der Landwirtschaft lebende Bevölkerung („landwirtschaftlich zugehörige Bevölkerung”, 359-2) bezogen auf die Einheit des kulturfähigen Bodens. Manchmal werden analoge Dichtezahlen auf die tatsächliche Kulturfläche4 statt auf die kulturfähige Fläche5 berechnet. Theoretische Berechnungen betreffen die größtmögliche Dichte6 (maximale Dichte6, auch Tragfähigkeit6 oder potentielle Dichte6) und die bestmögliche Dichte7 (optimale Dichte7), entsprechend den jeweiligen Begriffen der Höchstbevölkerung („maximale Bevölkerung”, 904-1) und der bestmöglichen Bevölkerung („optimale Bevölkerungszahl”, 902-4) eines Gebietes unter gegebenen Umständen.

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