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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (erste Ausgabe 1960)

Gewöhnlicher Haushalt

Aus Demopædia
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Gewöhnlicher Haushalt  


Die in der Demographie hauptsächlich verwendeten statistischen Einheiten1, kann man in zwei Gruppen einteilen: Die abstrakten Einheiten, die als „Ereignisse” (201-3) in Erscheinung treten, und die konkreten Einheiten. Unter den letztgenannten ist die (Einzel-) Person2 (das Individuum2) eine der Wichtigsten. Früher waren auch die Ausdrücke Seele2 oder Kopf2 gebräuchlich. Der Haushalt3 ist eine zusammengesetzte statistische Einheit sozialökonomischen Charakters. Während in Frankreich, Kanada und USA der Haushalt von der Wohngemeinschaft her definiert wird, hat man in anderen Ländern, u. a. in der Bundesrepublik Deutschland, auch das gemeinsame Wirtschaften in die Definition einbezogen. Danach besteht ein Haushalt aus Personen, die zusammen wohnen und in der Mehrzahl der Fälle auch gemeinsam wirtschaften, indem etwa die Mahlzeiten gemeinsam bereitet oder eingenommen werden.
Von den gewöhnlichen Haushalten4 (Ein- und Mehrpersonenhaushalten) im Sinne der obigen Definition unterscheidet man Anstaltshaushalte5, worunter die in gewissen Anstalten (z. B. Krankenhäusern, Kasernen, auch Hotels hinsichtlich des dort wohnenden Personals) unter einer einheitlichen Ordnung wohnenden und zu einer Verpflegungsgemeinschaft zusammengefaßten Personen zu verstehen sind. Personen, die allein wirtschaften, bilden einen Einzelhaushalt6.
Es ist eine Frage des Untersuchungszweckes, ob man Pensionsgäste7 bei Privatpersonen oder den Untermieter8 in einem privat gemieteten möblierten Zimmer zum „Haushalt” (110-3) des Wohnungsinhabers zählt oder nicht. Wenn sie getrennt wirtschaften, werden sie im allgemeinen als selbständiger Haushalt angesehen.

  • 2. In der Umgangssprache wird für die Mehrzahl von „Person” auch Leute gesagt, z. B. die jungen Leute, die Brautleute.
  • 7. „Pensionsgäste” (vorübergehend) und Dauerpensionsgäste (Dauerpensionäre) erhalten Verpflegung und Wohnung gegen Zahlung des Pensionspreises (Pension).
  • 8. Zwischenformen entstehen durch Vermietung eines möblierten Zimmers mit Frühstück oder mit Halbpension (Frühstück und eine Mahlzeit). Es ist zu beachten, daß das französische Wort logeur den Vermieter, das englische Wort lodger den Untermieter bezeichnet. In den USA dagegen wird das Wort lodger für alle Personen gebraucht, die im Haushalt leben, ohne mit dem Haushaltsvorstand verwandt zu sein. Falls der Untermieter kein eigenes Zimmer, sondern nur ein Bett oder einen Bettplatz, Schlafstelle genannt, innehat, spricht man auch von Schlafgängern (Schlafburschen, in Österreich Bettgehern).


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